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Katharina Mariko
Katharina ist deine Begleiterin für eine kraftvolle Schwangerschaft und natürliche Geburt. Als fünffache Mutter weiß sie: Eine entspannte, natürliche Geburt ist kein Zufall. Nach drei Kaiserschnitten hat eine natürliche Zwillingsgeburt gerockt – ein Moment, der ihr gezeigt hat, wozu Frauen wirklich fähig sind, wenn sie auf ihre angeborenen Kräfte vertrauen! Bei jeder Schwangerschaft gibt es nur die eine Chance es richtigzumachen - eine ganzheitliche Vorbereitung ist deshalb für eine entspannte Geburt essenziell!

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Warum die innere Haltung während der Geburt entscheidend ist

Inhaltsverzeichnis

Gestern habe ich zufällig ein Gespräch zweier Frauen über ihre Geburtserfahrungen mitbekommen (ich saß direkt hinter den beiden in einem Moia). Beide hatten offenbar einen Kaiserschnitt erlebt. Sie unterhielten sich darüber, wie viele Vorgespräche und Planungen sie zuvor mit ihren Hebammen geführt hatten – und dass sie sich das am Ende alles „hätten sparen können“, wie eine von ihnen sagte.

Solche Geschichten höre ich häufig von Frauen, die bereits ein Kind bekommen haben. Bei der gängigen Geburtsvorbereitung wird der Fokus oft auf Dinge gelegt, die in Wahrheit zweitrangig sind: Geburtspositionen, detaillierte Klinikpläne, die perfekte Kliniktasche, To-do-Listen.

Überlege einmal kruz, wie viele Frauen dir bereits von einer Geburtserfahrung berichtet haben, die überhaupt nicht verlaufen ist, wie sie es geplant hatten. Und, von wie vielen Frauen hast du gehört, dass sie die absolute Traumgeburt erlebt haben? (im Sinne von: natürliche Geburt, die entspannt und schmerzfrei verlaufen ist… so wie geplant und erhofft)

Das Problem bei der gängigen Geburtsvorbereitung ist, dass meistens vergessen wird, wie der Geburtsprozess selbst funktioniert. Und das, was ihn am meisten beeinflusst: die innere Haltung.

Denn wenn Ängste, Unsicherheiten und alte Überzeugungen während der Geburt die Führung übernehmen, helfen weder die beste Atemtechnik noch die einstudierten Geburtspositionen. Dann ist der Leib im Stressmodus – und Geburt gerät ins Stocken.

Wie der Geburtsprozess funktioniert

Eine natürliche Geburt ist kein willentlich gesteuerter Vorgang. Sie wird vom limbischen System – dem Säugetierhirn -, dem autonomen Nervensystem und vom Hormonsystem getragen. Im Mittelpunkt steht dabei das Hormon Oxytocin, das für Wehentätigkeit, die Öffnung des Geburtsweges und die Bindung zwischen Mutter und Kind verantwortlich ist (Buckley, 2015).

Damit Oxytocin frei fließen kann, braucht der Leib Sicherheit und Vertrauen. Diese Signale werden im limbischen System verarbeitet – dem Teil deines Gehirns, der für Emotionen, Bindung und instinktive Reaktionen zuständig ist (Odent, 1987).

Sobald Unsicherheit oder Angst entstehen, übernimmt das Stresssystem. Adrenalin und Cortisol steigen an, der Sympathikus wird aktiviert (Buckley, 2015). Das Ergebnis: Oxytocin wird blockiert. Die Wehen verlangsamen sich oder hören auf.

Warum Angst der größte Geburtsblockierer ist

Angst ist eine der stärksten inneren Kräfte – und während der Geburt eine der wirksamsten Blockaden. Sie entsteht, wenn dein System Gefahr wittert – sei es real oder eingebildet.

Schon während der eigenen frühen Kindheit, durch Geburtsgeschichten in der Familie oder medial vermittelte Bilder (Schreien im Kreißsaal, hektisches Klinikpersonal), entstehen tief gespeicherte Vorstellungen von Geburt als Gefahr (Chamberlain, 1998).

Das Gehirn unterscheidet dabei nicht zwischen echten Erlebnissen und oft gesehenen Bildern. Das, was häufig gehört und gesehen wird, prägt sich tief im Nervensystem ein (Bandura, 1997).

Typische Situationen, die unter der Geburt unbewusst Angst auslösen können, sind:

  • grelles Licht, ungewohnte Gerüche
  • fremde Stimmen oder lauter Umgangston,
  • das Gefühl, nackt oder ausgeliefert zu sein,
  • ungewohnte körperliche Empfindungen, auf die niemand vorbereitet hat,
  • hektisches Verhalten, Unruhe und Unsicherheit
  • Befehle und Anweisungen, die die zwangsläufig den rationalen Verstand (den Neocortex) aktivieren
  • fehlende Erklärung, was gerade passiert

Wenn diese gespeicherten Ängste während der Geburt unbewusst aktiviert werden, hilft es wenig, die perfekte Atmung zu beherrschen. Der Leib wird blockieren, weil er sich schützen will.

Angst führt zu erhöhter Schmerzwahrnehmung, längeren Geburten und mehr medizinischen Interventionen (Adams et al., 2012; Hodnett et al., 2012).

Warum die innere Haltung den Unterschied macht

Die innere Haltung – also das, was eine Frau tief in sich über Geburt glaubt und fühlt – bestimmt maßgeblich, wie ihr Leib während der Geburt reagiert.

Frauen, die mit einem klaren inneren Ja, mit Vertrauen und Offenheit in die Geburt gehen, haben eine deutlich größere Chance auf eine natürliche, fließende Geburt (Hodnett et al., 2012).

Studien zeigen: mentale und emotionale Vorbereitung – also die Arbeit an der inneren Haltung – verkürzt die Geburtsdauer, senkt die Schmerzempfindung und reduziert das Risiko für Komplikationen (Adams et al., 2012; Buckley, 2015).

Denn es ist das limbische System, das entscheidet, ob dein Körper sich öffnet – oder in Schutzreflexe geht (Odent, 1987). Kein bewusster Wille kann dies in der Tiefe steuern.
Deine tief gespeicherte Haltung entscheidet.

Wenn du lernst, alte Ängste aufzulösen und deinem Leib wieder zu vertrauen, veränderst du die Grundlage, auf der deine Geburt geschieht.

Fazit

Geburt beginnt nicht im Kreißsaal.
Sie beginnt in deinem Kopf, in deinem Herzen, in deiner tiefsten Haltung zum Geburtsprozess.

Nicht der schönste Geburtsplan entscheidet – sondern dein inneres Vertrauen.
Und genau deshalb sollte jede moderne Geburtsvorbereitung heute dort ansetzen, wo sie am meisten bewirkt: in der bewussten Arbeit an der inneren Haltung.

Denn dein Leib weiß, wie Geburt geht.
Du musst ihn nur lassen.

Literaturverzeichnis

Adams, S. S., Eberhard-Gran, M., & Eskild, A. (2012). Fear of childbirth and duration of labour: A study of 2206 women with intended vaginal delivery. BJOG: An International Journal of Obstetrics & Gynaecology, 119(10), 1238–1246.

Bandura, A. (1997). Self-Efficacy: The Exercise of Control. W.H. Freeman and Company.

Buckley, S. J. (2015). Hormonal Physiology of Childbearing: Evidence and Implications for Women, Babies, and Maternity Care. National Partnership for Women & Families.

Chamberlain, D. B. (1998). The Mind of Your Newborn Baby. North Atlantic Books.

Hodnett, E. D., Gates, S., Hofmeyr, G. J., & Sakala, C. (2012). Continuous support for women during childbirth. Cochrane Database of Systematic Reviews, (10), CD003766.

Odent, M. (1987). The fetus ejection reflex. Birth, 14(2), 104–105.

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